Freitag, 19. Februar 2010

Das Buch zum Abenteuer

Hallo,

nachdem nun einige Monate ins Land gegangen sind und wir uns langsam wieder eingelebt haben, ist nun auch das Buch fertig.
Der Titel lautet "Afrika im Uhrzeigersinn" dies könnt Ihr sehr gern über den eingeblendeten Link von Amazon bestellen. Der Preis von 14,90 Euronen resultiert nicht zuletzt aus einigen Farbfotos am Ende des Buches. Das Autorenhonorar kann man fast vernachlässigen, wir werden wohl leider nicht reich werden damit.
Bei Kauf über den Link geht ein winziges Tröpfchen Provision auch in unsere Taschen und hilft, zusätzlich die Verlagskosten zu mindern...
Also, viel Spaß beim Lesen und verschenken, danke!

Montag, 20. Juli 2009

Wieder daheim!






Nachdem wir in Ceuta die EU ohne große Kontrollen betraten haben wir uns schnell umgesehen und festgestellt, dass in dieser Stadt nicht wirklich sehr viel anzufangen ist und beschlossen, gleich am nächsten Morgen gen Europa zu fahren.

Der Fährbetrieb ist zu dieser Zeit im Jahr noch sehr ruhig und wir haben ohne Probleme am Morgen ein Ticket gleich für die nächste Fähre erhalten. Den europäischen Kontinent haben wir in Algeciras, in der Bucht von Gibraltar betreten und sind entlang der Küste weitergefahren. Nach ein paar Tagen an diversen Campingplätzen am Meer fuhren wir quer durch die Pyrenäen nach Carcassonne, von dort nach Chamonix und dann mit Zwischenstopps in Schwaben und Thüringen nach Leipzig.

Wir haben es geschafft: knappe 46.400 km sind wir in etwas mehr als neun Monaten unterwegs gewesen!

Die Erlebnisse zu verarbeiten wird wohl noch etwas mehr an Zeit benötigen. Unser Bild von Afrika hat sich dramatisch geändert, insbesondere im Hinblick auf die Arbeit von diversen NGOs und den meisten Entwicklungs- und Hungerhilfeprogrammen. Eines ist auch sicher, wir sind auf der gesamten Fahrt immer wieder freundlichen und lieben Menschen begegnet. Das gilt auch (mit zwei Ausnahmen) für die Massen an Polizisten und Grenzbeamten.

Dienstag, 7. Juli 2009

Jujujuhhh, wir sind in der EU!!!!







Nachdem wir in Casablanca nun doch unsere Stoßdämpfer implantieren konnten, sind wir in Richtung der Straße von Gibraltar aufgebrochen.

In Asilah waren alle Campingplätze geschlossen, und wir haben eine der Wohnungen, die von Einheimischen vermietet werden, bezogen. Dort gab es eigentlich eine super Infrastruktur im Ort, aber nur zwei Restaurants, welche auch Bier im Ausschank hatten ;-) Glücklicherweise war die Wohnung mit Küche (und damit Kühlschrank) ausgestattet, so dass wir zumindest abends unser eigenes Bier genießen konnten. Tagsüber haben wir dann nach langer Suche die Cromleche de M'Sura gefunden. Eine megalithische Anlage, die einzige übrigens in ganz Nordafrika.

Später haben wir beschlossen, weiter nach Norden aufzubrechen und haben einen ersten Blick auf Europa, über die Straße von Gibraltar hinweg, und von den Bergen aus auf Ceuta werfen können, um dann für vier Tage einen Campingplatz in Martil anzusteuern. Auch in diesem sehr touristischen Ort machten uns die Marokkaner den Abschied leicht: es gab genau ein (!) Restaurant mit Bier auf der Karte... Daraufhin haben wir uns das (bislang) teuerste Hotel gesucht, welches wir in Afrika buchten. Dort gab es alles: Strand, Bar, Bier und Pool.

Heute morgen sind wir dann in die EU bei Ceuta eingereist und haben kurzerhand beschlossen, schon morgen eine Fähre gen Algeciras auf dem europäischen Festland zu nehmen. Damit wäre dann unser Trip weitestgehend beendet.

Unterwegs wollen wir aber noch Gibraltar, Barcelona, Carcassonne und, aus traditionellen Gründen heraus, Chamonix besuchen.

Also bis bald, vielleicht gibt es noch unterwegs ein Update für Westeuropa, bevor an dieser Stelle die Ankunft in der Heimat bekannt gegeben wird, sofern wir uns einen Internetanschluss für daheim kurzfristig besorgen können...

Donnerstag, 25. Juni 2009

Mittlerer Atlas, Fes und Casablanca






Vieles zu erzählen gibt es nun, aber ich gebe Euch nur einen kurzen Abriss zu den letzten Tagen...

Nachdem wir wieder die Wüste verlassen haben, sind wir zunächst in den Mittleren Atlas aufgebrochen. Dort gibt es an der Nordseite wieder richtige Wälder aus Zedern, so dass wir uns fast wie daheim am Rennsteig fühlten. In den Dörfern gab es dann auch ziegelgedeckte Spitzgiebelhäuser mit massenhaft Störchen drauf.

Danach ging es nach Fes, einer der Königsstädte. Das Highlight war unsere Führung in die alte Medina, die im Maghreb (der Nordwesten Afrikas) die am besten erhaltene und dabei größte ist.

Zwei Tage später ging es nach Casablanca. Hier rückt Europa immer näher und wir sind in einem Hotel in der Medina mit Blick auf den Hafen abgestiegen. Die erste Suche nach einer Werkstatt für unser Defenderchen und seine Stoßfänger verlief erfolglos, aber nach einer weiteren Internetrecherche hatten wir endlich die GPS-Koordinaten. Also heute hat er neue Stossdämpfer implantiert bekommen! Die alten sind zwar noch nicht komplett hinüber, die neuen sind allerdings deutlich besser für's Fahrvergnügen...

Wir sitzen gerade im Best Western Toubkal und werden wohl noch einen Tag hier verbringen, bevor wir weiter gen Norden schleichen.

Mittwoch, 24. Juni 2009

...ein Drama...

...unser tägliches Drama in drei Akten: morgens, mittags und abends, während sich unser Superheld nach seiner "OP" ein Mittel gegen Strepto- und Staphyllokokken einwirft.

Übringens kam ein weiterer Ast fast eine Woche später (unter Tränen) fast von selbst heraus. Dieser hatte ein Länge von ungefähr 1,5 cm!!!

ACHTUNG: das video ist etwa 18 MB groß, passt also bei langsamen Verbindungen auf!


Dienstag, 16. Juni 2009

3 Wochen bis zum Wiedereintritt!!!




D

Wir sitzen mittlerweile wieder einmal am Rande der Sahara. Hier ist es schön warm, fast so schön warm wie in Mali, jedoch weht ein Wind, der alles etwas erträglicher macht. Außerdem regnet es regelmäßig.

Vorher sind wir noch in der Nähe der schönen Dades- und Todra-Schlucht auf einem schönen Camp gewesen und haben kleine Ausflüge durch die Schluchten unternommen. Zudem haben wir unseren Biervorrat wieder aufgefüllt, woraufhin der Verkäufer sicherlich den Laden nach uns geschlossen hat, um seinen Profit nach Hause zu bringen...

Dann ging es an den Rand des Erg Chebbi, wo wir ein Camp direkt an den Dünen fanden. Dort gab es dann einen schönen Sandsturm, nachts dann ein Gewitter. Aber vorher hat Jonas sich einen Splitter von einer Palme in den Zeh gejagt, so dass dieser schon auf der anderen Seite zu fühlen war. Der erste Extraktionsversuch schlug fehl, da der spröde Splitter abbrach. Also ging es am Sonntagnachmittag auf Arztsuche. Etwa sechzig km entfernt in einem lokalen Krankenhaus gab es dann Hilfe und viele Tränen während der OP.

Um den Zeh zu schonen, sind wir in ein Hotel in Erfoud gezogen. Das hat einen schönen Pool, aber Baden ist ärztlich (für Jonas) verboten.

Mal sehen, wie es weitergeht... Aber wir kommen näher, mit oder ohne Zeh ;-) Heute haben wir den Verband gewexelt und festgestellt, dass der Zeh noch dran und gut durchblutet ist... Wir glauben, dass in wenigen Tagen der Verband dann ueberfluessig wird...

Übrigens: wir haben die Einreise nach Ceuta (die EU in Afrika) auf den 07.07.2009 gelegt und werden dort noch ein Hotel buchen, um genügend Zeit für die Fährticket-Organisation usw. zu haben. Am 09. Juli soll's dann nach Algeciras auf dem europäischen Kontinent gehen, wo wir ein Begrüßungskomitee erwarten.

Samstag, 6. Juni 2009

Marrakech






Wir haben ein Kind im Schlepptau, welches sich zur Vollendung seines 12. Lebensjahres eine Pizza gewünscht hat. Also planten wir entsprechend einen Aufenthalt in Marrakech, auf der anderen Seite des Hohen Atlas, bevor wir wieder gen Wüste ziehen. Das kommt uns außerdem nicht ungelegen, da wir unseren Biervorrat stets im Auge behalten müssen. Schließlich gibt es hier nicht überall das kühle Blonde im freien Verkauf.

Wir haben zwischendurch noch einen Zwischenstopp zwischen dem Anti- und dem Hohen Atlas eingelegt, bevor wir die Überquerung auf einem relativ abenteuerlichen engen und steilen Pass durch die Wolken (Nebel) hindurch vornahmen. Kurz unterhalb der Passhöhe haben wir dann die Oberkante der Wolken durchstoßen und waren von da an auch auf der Nordseite des Atlas wieder im gewohnten Sonnenlicht.

In Marrakech haben wir einen wirklich scönen Campingplatz gefunden, so mit Pool und Bar, was in Marokko absolut nicht selbstverständlich ist. Außerdem liegt der Supermarkt in kurzer Fahrentfernung und damit ist die Vorratsbewirtschaftung gewährleistet. Die Innenstadt von Marrakech ist, zumindest dort wo alle Touris abgeladen werden zwar schön anzusehen, aber dennoch sehr touristisch. Kilometerlang sind die winkeligen Gassen des zentralen Souks, die aber, entgegen denen im Nahen und Mittleren Osten, ausschließlich Waren für den Touristen verscherbeln wollen. Das tat insbesondere Mauli leid, der ähnliche Souks wie in Istanbul, Damaskus und sogar Cairo erwartete. Dort gab es neben dem "normalen" Souvenir-Schund auch die Waren des alltäglichen Bedarfs, was einen solchen Markt erst wirkliches Leben verleiht.

Jonas' Geburtstag wurde natürlich auch gefeiert. Es gab ein wenig weinger Geschenke als zuhause, er hat sich aber dennoch gefreut, zumal wir gleich eine Pizzeria gefunden haben, die auch Ketchup anbot! Am Nachmittag ging es außerdem nochmal in den Pool.

Anfang der Woche müssen wir allerdings eine Werkstatt aufsuchen, da wir den Dieselfilter wechseln müssen. Dieser ist dermaßen angequalmt, dass wir ihn mit Bordwerkzeug nicht mehr losbekommen, ohne ihn vollkommen zu zerdrücken. Erste Dellen hat er schon. Außerdem wollen wir die Stoßdämpfer, welche wir seit Capetown mit herum transportieren einbauen lassen und evtl. einen Ölservice durchführen lassen.

Mal sehen, ob das dann so alles klappt...

Dienstag, 2. Juni 2009

Anti-Atlas


i




Nachdem wir einige Tage in Agadir mit Pizza-Essen und Biertrinken und Bierbüchsenkauf für unterwegs verbracht haben, sind wir weitergezogen.

Wir sitzen jetzt in Tafraoute im Anti-Atlas. Total überraschend war die phantastische Landschaft hier. Sehr alpin, zwischendurch kleine Oasen mit Palmen und tiefe einsame Schluchen mit teilweise halsbrecherisch anmutenden Zufahrten.

Trotz der Höhe gibt es hier selbst am Abend noch angenehme Temperaturen und wir genießen den Aufenthalt hier sehr.

Kindertag fiel aus, genauso wie Mutter- und Vatertag.

Demnächst geht es allerdings auch weiter. Zunächst planen wir die Atlas-Überquerung gen Marrakech.

Freitag, 29. Mai 2009

...der Heimat so nah...





,

Nach etwa zwei Wochen nun der nächste kurze Bericht.
Wir sind der Gluthitze, dem Staub, dem Kadaver- und Fetischgeruch entronnen! Auf kürzestem Weg haben wir St. Louis am Atlantik, nördlich von Dakar, direkt an der mauretanischen Grenze erreicht. Auf der Zebrabar haben wir uns dann tüchtig abgekühlt und die Beine ein wenig baumeln lassen. Senegal ist wirklich ein schönes Land, wenn da nicht die Polizisten wären, die echt schikanös versuchen, einen Strafzettel an den Mann bringen zu wollen. Wir haben das nicht zugelassen, sind aber wirklich sauer auf diese Kerle. Das gab es in ganz Afrika in dieser Form nicht (mehr).

Nach ein paar Tagen haben wir dann die Grenze nach Mauretanien, eine islamische Republik, überschritten. Dort haben wir zweimal, in Nouakchott und in Nouadibouh, genächtigt. In Nouakchott haben wir in einem kleinen Hotel das teuerste Bier unseres Lebens getrunken, weshalb wir dann am Abend auf unsere geschmuggelten Biervorräte zurückgriffen, und diese heimlich (wie die Kinder) im Dunkeln tranken. In Nouadibouh gab es allerdings ein chinesisches Lokal, dass spanisches Billig-Ketten-Bier zu einem vetretbaren Preis verkaufte... Den Rest Mauretaniens, so haben wir beschlossen, gibt es eventuell ein anderes Mal, wenn zumindest die Temperaturen im Landesinneren gemütlicher werden.

Dann ging's also gleich weiter durch ein Minenfeld nach Marokko, in die ehemalige Westsahara. Gleich vorweg: in der Saharaprovinz Marokkos gibt es auch kein Bier, außer bei einem Koreaner in El Ouatia oder viel teurer in den wenigen noch verbliebenen großen Hotels.
Den ersten Halt haben wir aber in Dakhla gemacht. Dort bekam Mauli das erste Mal einen dicken Kopf und etwas Fieber. Da außer Gegend nicht viel in Dakhla zu sehen ist, ging es gleich weiter gen Norden in das besagte El Ouatia, wo Mauli die 40 Grad-Fiebergrenze erreichte und wir ihm die erste Ration der Malariamittel aus Malawi verabreichten. Vorsichtshalber, man weiß ja nicht ob wir eventuell ein Krankenhaus benötigen, sind wir am nächsten Tag noch weiter nach Norden vorgestoßen, um etwas näher an Agadir heranzukommen. Doch die Mittel zeigten Wirkung und Mauli hat seine anderen zwei Portionen dann in Sidi Ifni eingenommen und ist nun physisch geheilt. Ob es weitere Auswirkungen hat, müsst ihr später selbst herausfinden...

Jetzt sitzen wir also im schönen touristischen Agadir! Normalerweise machen wir einen Bogen um solche Städte, aber zurzeit gefällt uns die vorhandene Infrastruktur absolut gut.

Wir werden über Pfingsten hier verweilen und am Montag dann mit vollem Elan und voller Biervorräte in den Anti Atlas aufbrechen. Danach geht es nach Marrakesh und Casablanca (Cafe Ritz, guggst du in meine Augen, Kleines)...

Irgendwo von dort werden wir uns wieder melden!
Für die Ruhla-Fahrer: wir sind bei Euch, rufen wahrscheinlich mal kurz durch und schwitzen für Euch ein wenig mit...

Donnerstag, 28. Mai 2009

Ueberleben ist alles...


"Wenn man die Malaria hat, stirbt man entweder oder man wird dumm..."
Mauli hat die Malaria gehabt...
(frei nach Loriot in Papa ante portas)